
In Luzern stand im unteren Teil des alten Fischmarktes ein Säulenpranger. Dazugehörige Halseisen sind im Historischen Museum ausgestellt. Der Pranger selbst ist nicht erhalten, jedoch im Martiniplan von 1597 zu sehen.

Jedermann konnte den im Drehkäfig Stehenden nach Lust und Laune bis zur Übelkeit oder gar Bewusstlosigkeit drehen (trüllen).
Anfangs wurde im Freien unter der Linde gerichtet, dort wo auch der Pranger stand. Später zog das Gericht in das Haus nebenan, das heutige Hotel des Balances. Gericht und Rat waren identisch, denn der Rat amtete auch als Gericht.
Die Urteilsverkündigungen erfolgten auch später hier auf dem Platz im Freien, derweil der Delinquent an den Pranger gestellt wurde. Das Restaurant "Rotes Gatter" verweist auf die "blutrote" Schranke der Blutgerichtsbarkeit. Ebenfalls am Platz steht das Restaurant zur Linde und davor wurde 1978 wieder eine Linde gepflanzt.
Weitere Informationen:
- Der nächstgelegene noch erhaltene Pranger befindet sich am Rathaus der Stadt Sursee (Bild, Wiki).
- Ein Bild einer Trülle finden Sie hier.
- Weitere beliebte Werkzeuge für Schandstrafen im Mittelalter waren der Schellenwerker Halsring, der Stock, Schandmasken und Halsgeigen.