Das Zur Gilgen Haus


Das Zur Gilgen Haus und der angebaute Baghardsturm wurden anfangs des 16. Jahrhunderts von Melchior Zur Gilgen gebaut und befinden sich in Familienbesitz der Nachkommen, die noch heute darin wohnen. Um 1731 wurde das Haus innen und aussen barockisiert, der Baghardsturm aber blieb in seinem Stil erhalten und ist heute als Zur Gilgen Turm bekannt.





Ausschnitt, Martiniplan 1597, Zur Gilgen Haus mit Turm.

Zur Gilgen Haus, Schiessscharten
unten: Schiessscharten,
oben: romanische Fenster

Wie wir auf dem Martiniplan von 1597 sehen können, war das Zur Gilgen Haus im gotischen Stil gehalten und stand direkt am Wasser. 
Nach dem Brand im "Brandgässli" im Jahr 1833 wurde der Rathausquai mit Brandschutt aufgeschüttet, und das Zur Gilgen Haus erhielt einen ummauerten Vorgarten. Im Süden wurde auch der Schwanenplatz aufgeschüttet. Seitdem grenzt das Haus nicht mehr direkt an den See.
Heute sind noch die Schießscharten am Zur Gilgen Turm zu sehen, die einst zur Verteidigung dienten. 









Das Gemälde "das Zur Gilgen Haus" wurde von Xaver Schwegler im Auftrag der Korporation der Stadt Luzern gemalt und zeigt die Szenerie um 1835. Die Hofbrücke führte damals durch das Hofbrückentor in die Stadt zum Kapellplatz. Links daneben sieht man das Tor zur Schifflände, den heutigen Schwanenplatz.
Als der Kunstmaler Xaver Schwegler im Jahre 1832 in Luzern zur Welt kam, herrschte gerade eine Entfestigungswelle. Man brauchte Platz, denn die Bevölkerungszahl stieg rapide nach oben. So wurden grosse Teile der Stadtbefestigung und die Hofbrücke abgerissen. An einigen Orten wurde am See oder Fluss aufgeschüttet. So entstand der Schwanenplatz, der Schweizerhofquai, der Rathausquai und der St. Karliquai.

Im Jahre 1897 bestellte die Korporationsgemeinde Luzern bei Xaver Schwegler eine Reihe von Bildern des alten Luzerns. Im Jahre 1899 lieferte Xaver Schwegler die Bilder ab und diese wurden an der Weihnachtsaustellung im gleichen Jahr erstmals ausgestellt. Xaver Schwegler starb 1902 in Luzern im Alter von 70 Jahren.