Guta von Rothenburg

Gräfin Guta (Gutta, Guda) von Rothenburg war eine ganz starke Frau die im 13. Jahrhundert gelebt hat. Luzern war damals in habsburgerischer Hand und wurde von den Grafen von Rothenburg verwaltet.

Wiki ist zu entnehmen, dass neuesten Erkenntnissen zufolge Guta von Rothenburg identisch ist mit Gutta von Weinsberg, der Witwe des Heinrich I, dem Küchenmeister von Rothenburg ob der Tauber.

Guta von Rothenburg hat sich dafür stark gemacht, den damals blutjungen Orden des heiligen Franz von Assisi nach Luzern zu holen. Die Franziskaner waren beliebt, denn sie kümmerten sich auch um Arme, Kranke und hilfsbedürftige Pilger. Ausserdem erstreckte sich das Armutsgelübde auf das gesamte Kloster und nicht nur auf den einzelnen Mönch.

Es bildete sich eine Interssengemeinschaft von Stadtbürgern und Adligen, die diesen neuen, aufblühenden Orden nach Luzern holen wollten und bereit waren, dafür Geld zu spenden. Nach jahrelangem Streit gelang es, den Widerstand des Abtes von Murbach zu brechen und mit vereinten Kräften den Kaufpreis für Boden und Bau aufzubringen.

 Die Gründung und der Baubeginn des Franziskanerklosters St. Maria in der Au geht auf das Jahr 1269 zurück und wurde von Diebold Schilling in seiner Chronik festgehalten.

Diebold Schilling Chronik Folio 7r 23

Im Vordergrund sehen wir die Gräfin von Rothenburg, die das Geld für den Baugrund auf einen Baustein legt. Daneben steht der Abt von Murbach, der das Geld einsammelt.
Links hinter Guta von Rothenburg steht eine Anstandsdame.

Beide Frauen tragen eine Haube, was sie als verheiratet oder verwitwet auszeichnet. Das offene Tragen der Haare war in dieser Zeit nur jungen, ledigen Frauen gestattet.

Guta von Rothenburg ist die einzige Frau in der Diebold Schilling Chronik, die eine höhere und wichtige Position bekleidet. Er muss grosse Achtung vor ihr gehabt haben, denn er hat sie in einem roten Kleid gemalt. Das bedeutet, dass sie die wichtigste Person im Bild ist. Er nennt Sie als Alleinstifterin und beziffert den Kaufpreis für Au und Hofstatt auf „Sächtzig Mark Silber“. Er schreibt auch, dass sie im gleichen Jahr gestorben ist und in der Franziskanerkirche beim Fronaltar im Chor beerdigt wurde.